Jetzt wird es kompliziert: Zwei oder mehr Kinder gleichzeitig in einem Bett? Wecken sich dann nicht alle ständig gegenseitig?
Im Familienbett mit einem Kind arrangiert man sich im besten Falle so, dass es sicher und bequem ist – für alle. Dann kündigt sich ein weiteres Wunder an und es wird alles durcheinandergeschüttelt. Wohin mit dem Neugeborenen, damit sich das größere Geschwisterkind nachts nicht aus Versehen draufrollt? Und wie lassen sich unterschiedliche Einschlafbedürfnisse für alle Kinder ganz praktisch umsetzen?
Familienbett mit Neugeborenem und Geschwisterkind
Damit beginnt es ja im Grunde. Geborgenheit, Nähe und Kuscheleinheiten für das größere, gerade erst entthronte Geschwisterkind plus viel Hautkontakt und Sicherheit für das Neugeborene ist der Wunsch. Plus: eine sichere Schlafumgebung für beide.
Zur Erinnerung:
- Sehr junge Geschwisterkinder sollten nicht direkt nebeneinander schlafen, weil die Gefahr des Überdeckens und Überrollens besteht.
- Die Raumtemperatur sollte bei 18°C liegen und das Bett möglichst frei von Nestchen, zusätzlichen Kissen oder Spielzeugen sein.
Susanne Mierau von geborgenwachsen.de [link https://geborgen-wachsen.de/2016/10/21/ein-familienbett-mit-mehreren-kindern/] hat es so gelöst: Das Geschwisterkind wird abends ins Bett gebracht und das Neugeborene ist dabei (oder auch nicht, je nachdem). Schläft das größere Kind, wandert das Baby mit den Eltern zurück ins Wohnzimmer und bleibt dort, bis alle zusammen schlafen gehen. So erhält das größere Kind alle Geborgenheit und sein übliches Einschlafritual, aber das Baby ist zumindest in der ersten Zeit direkt bei den Eltern gut aufgehoben.
Und: Abendliche Schreistunden oder Clusterfeeding können das ältere Kind nicht so leicht aufwecken.
Anfangs ist es sicherer und praktischer, wenn immer mindestens ein Erwachsener zwischen Kind und Baby liegt. Wir haben das tatsächlich so gelöst, dass jedes Kind „seinen“ Elternteil neben sich hatte – und wir Eltern einander in der Mitte. Trotzdem mixt sich das nachts gern mal durcheinander, wenn das größere Kind im Halbschlaf durchs Bett wandert.
Familienbett mit mehreren Kindern
Jetzt wird es spannend. Hast du schonmal versucht, ein kleineres und ein größeres Kleinkind gemeinsam zum Einschlafen zu bringen? Das ist eine echte Herausforderung! Immer gleiche Einschlafrituale helfen dabei, zumindest etwas.
Anfangs kann man jedem Kind „seinen“ Platz anbieten. Das kleinere Kind dichter bei Mama, das größere beim Papa. Bringst du beide Kinder gleichzeitig ins Bett? Dann sind Decken, Seitenschläferkissen oder Ähnliches vielleicht eine Hilfe dabei, dass sich das größere nicht aufs kleinere rollt. Oder andersherum. Auch das Geschwistertypische „Sie/Er hat mich angeatmet!“ lässt sich mit etwas Abstand verhindern.
Wenn wir nach den Kindern ins Bett gehen, müssen wir oft nochmal etwas „nachsortieren“ und jedes Kind zurück auf seine Matratze rollen.
Kinder im Familienbett: Typische Fragen
„Wecken sich die Kinder nicht gegenseitig auf?“ werde ich öfter gefragt. Tatsächlich: Gelegentlich ja, meistens aber nicht. Das gemeinsame Schlafen ergibt sich ja in vielen Familien einfach. Weil das ältere Kind nicht mehr oder noch nie alleine schlafen konnte. Es kann schon sein, dass es anfangs unruhiger ist – aber es gibt sich dann auch oft.
„Hast du dann nicht ständig die Kinder an dir kleben?“ ist eine weitere Frage und auch hier: Ja, manchmal. Das Nähebedürfnis ist natürlich immer da – und manchmal schlafen die Kinder mit mehr und mal mit weniger Abstand zu uns Erwachsenen. Das ist wirklich ganz normal. Aber: Je größer das Familienbett, desto eher kriegen alle den erholsamen Schlaf, den sie brauchen. Dann lässt sich das eine Kind auch mal weiter weg oder zurück auf seine eigene Matratze schieben. Bis es zurückgerollt kommt.
„Wie machst du das mit unterschiedlichen Aufsteh-Zeiten?“ ist schwieriger zu beantworten. Hoffnungsvoll den Wecker zu stellen, um morgens vor den Kindern aufzustehen und noch das eine oder andere erledigen zu können? Klar, kann gut gehen. Aber oft klappt das nicht, weil die Kinder dann doch mit aufwachen. Auch daran gewöhnt man sich im Laufe der Zeit.